Die Glehner Fußfälle
3. Fußfall - An der Forster Natt
An der Forster Natt, wo in alter Zeit der Weg vom Hagelkreuz in Glehn nach Haus Fürth und weiter nach Liedberg führte, steht der dritte Fußfall.
Früher wurde der Fußfall vom Forster Busch umrahmt.
Dieser Wald wurde 1920 abgeholzt, die Wege zum Teil verlegt und damit auch der Fußfall, der ja gut erreichbar sein sollte.
Seinen jetzigen Platz fand er um 1920, er ist ca 20m weiter nach Norden gerückt.
Die Inschrift besagt, daß es sich wieder um eine Stiftung handelt, an der die Familie Rippegater beteiligt war:
Am 4. März 1712 ließen die Eheleute Gerhard Eckerts und Gertrud Rippegater diesen Fußfall errichten.
Die Eckerts gehörten zu den angesehensten Familien Liedberger Familien, mehrmals waren Scheffen aus ihren Reihen ernannt worden,
und als Mühlenpächter und -Besitzer erwarben sie Reichtum.
1679 hatte Gerhard die Liedberger Mühle gepachtet.
1705 ernannte Vogt Nideggen ihn und den Gerichtsschreiber Gerhard Karden zu Kirchmeistern und Privisoren der selbstständigen kirchlichen Verwaltung in Liedberg.
Er starb an 1. Mai 1718 im Alter von 76 Jahren, seine Frau Gertrud war im Alter von 60 Jahren, 10 Jahre vor ihm, verschieden.
Bei der Stiftung handelte Gerhard also im Namen seiner verstorbenen Gattin.
(Auszug aus:
Almanach für den Kreis Neuss 1981, Die Glehner Fußfälle von Matthias Ahrweiler)
Die Inschriften sind im Laufe der Jahrhunderte sehr stark verwittert und zum Teil nicht mehr lesbar.
Die heute noch lesbaren oder überlieferten Inschriften sollten der Nachwelt erhalten werden.
Da eine Nacharbeitung der Inschriften von den zuständigen Denkmalbehörden nicht gestattet wurde haben sich die Heimatfreunde Glehn entschlossen,
die Inschriften in separaten Stelen zu dokumentieren.
Dank einer großzügigen Spende der "Sparkassenstiftung Korschenbroich" konnte dieses Vorhaben im Jahr 2019 umgesetzt werden.
Im Oktober 2018 wurde wurden die Stelen von den Heimatfreunden Glehn im Bereich der Fußfälle aufgestellt.
