Die Glehner Fußfälle
1. Fußfall - Schwohenend
Vom Ortskern in Glehn führt die Straße nach Steinforth.
Am letzten Haus des Schwohenendes trifft man auf den ersten der Glehner Fußfälle.
In der Zählweise folgen wir dabei nicht dem Zeitpunkt der Errichtung, sondern dem alten Prozessionsweg.
Eine Karte unseres Heimatgebietes aus dem Jahre 1806/07 zeigt an, daß er an der Stelle einer heute nicht mehr vorhandenen Weggabelung stand.
Der eine Weg führte, etwa auf der Trasse der heutigen Straße, nach Rubbelrath, der andere verlief zwischen Rubbelrath und Dyck und endete in Neuenhoven.
Das „Schwoheneng“ war damals noch eine kleine Ortschaft, durch Ackerland vom Ortskern Glehn getrennt, ähnlich dem Schanzerhof und dem Fleckenhaus.
Die Fußfallkette begann also in Glehn – von der Kirche her betrachtet – hinter dem letzten Wohnbezirk.
Die eingemeißelte Inschrift besagt, daß der erste Fußfall am 24. März 1712 von den Eheleuten Peter Rippegater und Maria Tillmann errichtet wurde.
Die Rippegater waren Kellner von Metternich auf Haus Raedt (1667, 1721), einer war Bürgermeister von Liedberg (1663) und Scheffen.
In Scherfhausen besaßen Rippegater einen Hof, der an die Familie Hicken fiel.
Beide Familiennamen sind bis heute in Liedberg und Glehn vertreten.
(Auszug aus:
Almanach für den Kreis Neuss 1981, Die Glehner Fußfälle von Matthias Ahrweiler)
Die Inschriften sind im Laufe der Jahrhunderte sehr stark verwittert und zum Teil nicht mehr lesbar.
Die heute noch lesbaren oder überlieferten Inschriften sollten der Nachwelt erhalten werden.
Da eine Nacharbeitung der Inschriften von den zuständigen Denkmalbehörden nicht gestattet wurde haben sich die Heimatfreunde Glehn entschlossen,
die Inschriften in separaten Stelen zu dokumentieren.
Dank einer großzügigen Spende der "Sparkassenstiftung Korschenbroich" konnte dieses Vorhaben im Jahr 2019 umgesetzt werden.
Im Oktober 2018 wurde wurden die Stelen von den Heimatfreunden Glehn im Bereich der Fußfälle aufgestellt.
